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Logischerweise stellt sich bei der Betrachtung von Monstern (wie bei jeder anderen systematischen Betrachtung) zunächst die Frage nach der Definition des Betrachtungsgegenstandes. Was also ist ein Monster? Monster gibt es, so nehme ich an, mindestens seit der Entstehung des menschlichen Bewustseins. Wobei ich mir auch vorstellen kann, dass bspw. das sprichwörtliche Kaninchen im Traum eine ähnlich traumatische Vorstellung von der Schlange reproduziert, wie etwa Lorraine Gary, alias Ellen Brody im weißen Hai IV von ihrem „Gegner“. Egal wie alt sie wirklich sind, Monster sind reale und/oder phantasierte Bedrohungs- bzw. Ohnmachtsängste. Jeff Goldblums (Seth Brundle) Angst der Methamorphose zu einem ekelerregenden, asozialen und schizophrenen Untier in die Fliege ist ebenso wie die Panik vor der brutalen Zerstörung der heilen (jugendlichen) Welt in Cloverfield Ausdruck der Auseinandersetzung mit der eigenen Vergänglichkeit. Insofern stellen Monster eine Projektion (letztlich) des eigenen Todes in die Außenwelt (weg von mir) dar. Damit erfüllen sie eine wichtige psychohygienische Funktion. Das „ich“ kann sich so von der Schuld am eigenen Niedergang lösen und (einen Teil) der Verantwortung dafür abgeben. Monster sind somit vielleicht das verarbeitete (und ins Bewusstsein gerückte) kognitive Abbild der Todesstarre, der physischen und psychischen Gewissheit, dass man jetzt aufhören wird zu existieren. Wer von einem Monster getötet wird, stirbt ohne (eigene) Schuld und ohne sich rechtfertigen zu müssen, warum er alle noch nicht beglichenen „Schulden“ zu Lebzeiten nicht mehr getilgt hat.